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Abstract

Zwar ist die Wichtigkeit von Küstengewässern als Aufwuchshabitate für den Europäischen Aal anerkannt, jedoch gibt es kaum belastbare Datenreihen, die Einschätzungen der Bestandsgröße- oder entwicklung erlauben. In den letzten drei Jahrzehnten gab es verschiedene Aktivitäten zur Erfassung der Bestandsentwicklung des Europäischen Aals im Küstenbereich von Mecklenburg-Vorpommern (MV). Neben der generellen Erfassung der jährlichen Aallandungen wurde im Jahr 2004 eine Fangbuchstudie gestartet, auf deren Basis der Einheitsfang beim Aal für verschiedene passive Fanggeräte berechnet werden kann. Ergänzend zu diesen fischerei-abhängigen Datenreihen wurde im Jahre 2009 ein fischerei-unabhängiges Monitoring mit einem speziell für diesen Zweck entwickelten Enclosure-Fangsystem gestartet. Aufbauend auf diesen drei Datenreihen wird die Entwicklung des Aalbestands im Küstenbereich nachgezeichnet. Alle drei Datenreihen weisen darauf hin, dass der Aalbestand in den letzten Jahren angewachsen ist. Neben einem Anstieg der natürlichen Besiedlungsrate sind andere Faktoren, wie lokale Besatznahmen oder populationsdynamische Effekte, als bestandsfördernde Faktoren zu nennen. Generell unterstreichen die drei Datenreihen die Wichtigkeit einer getrennten Betrachtung des Aalbestands im Küsten- und Binnenbereich in den deutschen Aaleinzugsgebieten, bei denen Küstengewässer als Aufwuchshabitate integriert wurden. Wie aufgezeigt, bieten sich zur Beurteilung der Bestandsentwicklung fischereiabhängige oder fischereiunabhängige Erfassungsmethoden an.